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Einweihung des alten Hardtbergturms – 04.12. 1899, Foto: Franz Schilling, Archiv Krönke Historia

Wer Türme baut bleibt in Erinnerung.
Die Geschichte des Hardtbergturms.

139 Jahre und eine wechselvolle Geschichte. Der Hardtbergturm ist immer daran gewachsen –
bis auf 32,30 Meter, um genau zu sein.

1884: Ersterrichtung des ersten Aussichtsturms aus Holz

Der Taunusklub veranlasste im Jahr 1884 den Bau eines hölzernen Turms auf dem gut 400 Meter hohen Hardtberg,
nicht zuletzt um den Kurgästen aus Königstein, Kronberg und Bad Soden und den per Zug angereisten Tagesausflüglern eine leicht zu erreichende Attraktion mitten im Wald zu bieten. Doch dieser Holzkonstruktion waren nur 15 Jahre vergönnt. 1899 beschloss der „Taunus-Klub Frankfurt am Main“, den baufällig gewordenen hölzernen Aussichtsturmauf dem Hardtberg durch einen eisernen Aussichtsturm zu ersetzen.

1899: Ein neuer Eisen-Turm – 12 Meter hoch


Ende 1899 war es dann soweit. Ein neuer Aussichtsturm aus Eisen wurde anstelle der maroden alten Konstruktion
feierlich eingeweiht. In der Taunus-Zeitung vom 5. Dezember 1899 heißt es dazu: „Die Einweihung des vom
Taunusclub Frankfurt auf dem Hardtberg erbauten eisernen Aussichtsthurmes vollzog sich gestern Nachmittag
in einfacher würdiger Weise. Die Eisenkonstruktion wurde von dem Ingenieur Hausen aus Frankfurt erbaut
und war 12 Meter hoch. 63 Stufen führen auf seine Plattform, welche je 25 Personen eine herrliche Aus- und
Rundsicht bietet. Die Kosten für die Herstellung des Thurms betragen etwa 2600 Mark. 

1972: Rennovierung des baufälligen Turms – Aufstockung bis auf 15 Meter

Weil wiedermal ein Abriss drohte, machten sich 1970 einige Bürger aus Falkenstein, Mammolshain und Kronberg für die Rettung des Bauwerks stark. Im April 1972 rief daher eine neu gegründete „Bürgerinitiative Hardtbergturm“ zu Spenden für die Renovierung des gesperrten Turms auf. Die Ertüchtigungsarbeiten an dem Turm, für die drei Wochen veranschlagt waren, führte vor knapp 50 Jahren die Stahl- und Metallbaufirma Breitenbach aus Frankfurt durch. Anfang September 1972 verkündete die Frankfurter Rundschau die erfolgreiche Neueröffnung des nunmehr 13 Meter hohen Turms. 1999 wurde der Turm dann um zwei zusätzliche Meter auf fast 15 Meter aufgestockt,um die freie Aussicht auf das Umland über die Wipfel der inzwischen gewachsenen Bäume zu erlauben.

Der Hardtbergturm von 1972.
Ein guter Freund, der vielen in der Region ans Herz gewachsen war.

Um eine weitere Aufstockung des Hardtbergturms 1999 zu bewerkstelligen, wurde die Turmkanzel komplett demontiert und abgehoben. Danach wurde zwischen Kanzel und dem darunter befindlichen 4. Turmsegment ein weiteres 5. Segment eingesetzt und die Treppenspindel dementsprechend verlängert. Anschließend wurde die Wiedermontage der Turmkanzel realisiert. Der Boden der Turmkanzel wurde damit um 2,30 Meter auf 13,80 Meter angehoben und der Turm insgesamt auf fast 15 Meter Höhe gebracht. Begleitend zur Aufstockung wurden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, um den Turm fit für die nächsten Jahre zu machen.
Abermals blieb der Hardtberturm über Jahre Anziehungspunkt und beliebtes Ausflugsziel für viele. Doch nach weiteren 14 Jahren wurden neben der eingeschränkten Sicht durch den umstehenden Baumbestand eine Beeinträchtigung der Standsicherheit und weitere gravierende Mängel festgestellt.

Den Wettlauf mit den Bäumen verlor der Turm und 2013 sogar die Aussichten auf seine weitere Existenz.

Eine weitere Aufstockung war aus statischen Gründen leider nicht möglich und 2013 mußte der Turm aus Sicherheitsgründen sogar vollständig gesperrt werden. Diese bittere Nachricht wurde am 18. Juni 2013 im Ortsbeirat Mammolshain verkündet. Reparaturkosten von 100.000 Euro für einen „Turm ohne Aussicht“ wurden als nicht angemessen eingeschätzt. In Zeiten begrenzter finanzieller Ressourcen in den Kommunen schien damit das Ende besiegelt. Das konnten und wollten einige Bürger nicht hinnehmen und engagieren sich für den Hardtbergturm.

Massive Korrosionsschäden überall an tragenden Punkten des Turms, an Teilen der Verankerung im Fundament, über die marode Treppe, bis zur Aussichtsplattform. Dazu Schäden durch Vandalismus. Viele hatten den Hardtbergturm „abgeschrieben“. Doch es kam ganz anders …

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